Die Entscheidung zur Einschläferung (Euthanasie) eines Haustieres, ob Hund, Katze, Kaninchen oder Meerschweinchen, ist eine der schwierigsten, die Herrchen oder Frauchen treffen müssen. Dieses auch noch in einer Tierarztpraxis durchzuführen, bedeutet für Ihr Tier noch einmal zusätzlichen und vor allem unnötigen Stress. Ich biete daher an, das Tier zu Hause einzuschläfern. Dies hat seine Gründe.
Ein Besuch beim Tierarzt ist für jedes Tier stressig. Im Warteraum sitzen, fremde Menschen und Tiere um sich herum haben, und schliesslich noch die Visite des Doktors - das alles führt zu Unwohlsein. Gerade älteren und kranken Tieren sollte dieser Trubel doch erspart bleiben. Die Sterbehilfe also zu Hause durchzuführen macht Sinn. Ihr Haustier ist in gewohnter Umgebung und auch Sie haben mehr Kontrolle über den Prozess.
Auch wenn Sie noch andere Haustiere haben, ist die Sterbehilfe zu Hause eine gute Idee, besonders wenn eine enge Beziehung zwischen den Tieren bestand. Auch diese können so von einem Freund und Spielkameraden Abschied nehmen. Für Mensch wie Tier ist es sehr wichtig den Körper eines geliebten Mitgliedes der Familie zu sehen. Es hilft, mit dem Verlust besser umgehen zu können.
Seien Sie für Ihr Tier da
Für viele Menschen ist es zu schwer, während des Einschläferns dabei zu sein. Sie können den Raum jederzeit verlassen und müssen sich keine Vorwürfe machen.
Wenn Sie im Raum bleiben, sollten Sie auf das, was passieren wird, vorbereitet sein:
Zum Ablauf: Zuerst bekommt Ihr Tier eine Narkose. Diese Injektion kann etwas schmerzhaft sein, da sie intramuskulär in den Oberschenkel verabreicht wird. Im weiteren Verlauf kann es passieren, dass das Tier anfängt zu krampfen oder zu wimmern: das sind ganz normale Reaktionen, bedingt durch die einzelnen Narkosestadien. Für Sie als Besitzer mag das schlimm aussehen, aber seien Sie versichert: Ihr Tier merkt dabei gar nichts. Sobald es dann tief und fest schläft (nach einigen Minuten), bekommt es eine zweite Injektion (ein Barbiturat).
Sollten Sie von Ihren Emotionen überwältigt werden, ist es besser, den Raum vor der Prozedur zu verlassen. Ihr Tier könnte das beunruhigen.
Vielleicht wollen auch Ihre anderen Familienmitglieder bei der Sterbehilfe dabei sein. Für kleine Kinder ist es aber normalerweise nicht ratsam, beim Tod des Tieres dabei zu sein. Für sie könnte es teilweise traumatisch sein.
Es gibt also viele gute Gründe die friedliche Sterbehilfe für Ihr Tier zu Hause durchzuführen. Auch die letzten Momente eines Lebens sollten stress- und schmerzfrei sein. Sollten wir unserem Freund also nicht ermöglichen in gewohnter Umgebung friedlich einzuschlafen?
Ist das nicht letztendlich der Wunsch von uns allen?
P.S. Nachdem Ihr Tier nun friedlich eingeschlafen ist, müssen Sie aber nun eine weitere Entscheidung treffen: was soll mit dem Tierkörper geschehen?
In Berlin hat nicht jeder die Möglichkeit, sein Haustier im Garten zu begraben.
Alternativ kämen die Tierbestatter in Frage, d.h.die Bestattung auf einem Tierfriedhof oder eine individuelle Einäscherung (Kremierung).
Ich arbeite bereits seit Bestehen meiner mobilen Praxis im Jahr 2004 eng mit dem
Tierbestattungszentrum "Tierhimmel" in Teltow zusammen (externer Link):
www.tierhimmel.de.
Als letzte Möglichkeit bliebe noch die anonyme Verbrennung.